Freitag, 24. Januar 2014

Wieder da

Reaktivierung meines Blogs

Nachdem ich nun seit über anderthalb Jahren nichts in diesem Blog geschrieben habe und mein einziger öffentlicher Blog-Post ein Rant über die damalige Projektleitungssituation war und mein eigentlich geplanter Blog-Post über die BJC 2012 nichts wurde, ist es wohl eine gute Gelegenheit nach 2 Monaten bei meinem neuen Job, Immobilienscout, mit dem Bloggen wieder anzufangen.

Zuerst einmal: Es hat sich eine Menge getan in der Zwischenzeit. Ich habe jede Menge neue Leute kennen gelernt, habe zwei Spiele angefangen zu programmieren (und in einem Alpha-Status belassen), viele Konzerte besucht, mit dem Kiffen angefangen und meiner Spielsucht mit Diablo 3 wieder Futter gegeben (zugegeben, es war auch sehr sozial, da ich immer mit anderen zusammen gespielt habe und wir als Viererteam uns abgestimmt haben, wann wir zocken und wie wir nun Diablo - mal wieder - besiegen können). Das hab ich zwar nicht in der Reihenfolge gemacht und die negativen Dinge wie kiffen und Spielsucht mittlerweile auch wieder gekickt aus meinem Leben, aber die Erfahrungen waren es doch wert gemacht zu werden.

Es ist schon erstaunlich, was sich persönlich so alles verändern kann. Wo ich vor anderthalb Jahren noch souverän mit dem Kunden geklärt habe, was warum gemacht werden soll und Projekte geplant habe, ist jetzt von diesem Wissen nur wenig übrig geblieben. Nachdem ich zuerst keine neuen Projekte mehr geplant und geleitet habe und eher Support gemacht habe, wurde dann nach einiger Zeit auch gesagt dass ich 100% nur an einem Projekt arbeiten soll, das mir persönlich wenig Spaß gemacht hat und mich überhaupt nicht weiter gebracht hat. Auch zwischendurch mal mit den Kollegen zu reden, was früher gang und gäbe war, war plötzlich schlecht. Wissensaustausch - warum? Soll doch jeder selber klar kommen. Die Azubis sollen schon sehen, wie sie in dem Code zurecht kommen. Und so ein neuer Azubi kann ruhig ein großes Projekt planen und leiten, kein Problem.

Als dann zwei Kollegen gegangen sind - die ich beide sowohl privat als auch beruflich sehr schätze - und mit ihnen auch das Wissen über eines der am längsten laufenden Projekte, TheLabelFinder, wurde plötzlich offensichtlich, dass man doch etwas dafür tun sollte, dass das Wissen irgendwie ausgetauscht wird. Es wurde zwa nur wenig dafür getan, dass gute Entwickler wie die beiden gehalten werden, aber dieser Wissenverlust wurde ihnen plötzlich sehr schmerzhaft bewusst. Leider nicht bewusst genug, wie es scheint, denn nach den beiden bin ich nun auch gegangen. Zwar nicht ebenfalls in die gleiche Firma wie sie, aber auch in eine große Firma. Und ich muss sagen, es ist völlig anders, als ich es mir am Anfang vorgestellt hätte.

Das Leben in einer großen Firma

Zum einen ist das agile Arbeiten an sich für mich relativ neu. Früher haben wir zwar in einem Modus gearbeitet, den wir agil genannt haben, aber ein echt agiler Prozess, bei dem sich mehrere Entwickler abstrakt über eine Aufgabe unterhalten und was wohl alles noch dadran hängt und sich die Köpfe darüber einschlagen, wie man die Aufgabe am besten löst und was alles noch da dran hängt, ist für mich eine völlig neue Erfahrung. Das Daily Meeting um 10:00 erfordert auch eine Konzentration, die ich vorher verlernt habe - zumal ich vorher nie wirklich darüber nachdenken musste, was ich den Tag vorher so gemacht habe. Ganz abgesehen davon, dass es für mich immer noch eine Herausforderung ist, pünktlich um 10:00 auf der Matte zu stehen (ja, andere halten das sicher für Luxus, und halten diese Programmierer für ein faules Pack - aber dafür sitzen wir manchmal auch noch bis 20:00 und länger dran ^^).

Auf der anderen Seite ist es aber auch entspannter, weil man zusammen mit anderen den Code schreibt und sich darüber abstimmt, was geschrieben wird. Zwischendurch gibt es Meetings, bei denen entweder über zukünftige sogenannte Technical Tasks abgestimmt wird oder Stories geschätzt werden (die dann von unserer P.O. eingestellt werden), oder es gibt technische Talks über interessante Themen wie Javascript-Tests mit Karma oder wie man mit Scala programmiert oder dergleichen.

An dieser Stelle gibt es gleich die größte private Veränderung für mich: Ich werde das erste Mal einen Vortrag halten. Und zwar gleich einen einstündigen Vortrag über CSS bei Immobilienscout, SASS und LESS. Zum Glück nur vor ein paar Kollegen, die ich mittlerweile auch recht gut kenne und vor denen ich keine allzu große Scheu haben muss. Ich habe zwar schonmal einen Vortrag mit einem Kollegen über Solr gehalten, der über zwei Stunden ging, aber da war zum einen mein Kollege deutlich stärker in der Planung aktiv und hat den roten Faden gut durch gezogen, und zum anderen kannte ich die Kollegen und das Thema schon deutlich länger und besser. Warum halte ich diesen Vortrag dann? Nun. meine Motivation in der neuen Firma war am Anfang nicht allzu überschwenglich, weil ich eigentlich eher in die Spielebranche wollte. Da ich dafür aber nicht alles getan habe, um da wirklich rein zu kommen, bin ich bei Immobilienscout gelandet. Und ich bereue es im Moment nicht einen Moment lang, obwohl es stressiger ist, ich die früheren Kollegen mehr mochte und ich immer noch so meine Probleme habe, im Team zu arbeiten und zum Teil das eigene Ego doch deutlich zurück zu fahren. Aber meine mangelnde Motivation ist nach einer Weile durchgekommen, und nachdem ich nun einige Male nach 10:00 da war und auch ein, zwei Krankheitstage hatte, ist meine Stellung nicht allzu hoch. Ich muss nun also einiges dafür tun, dass meine Stellung wieder besser wird, auch weil meine fachlichen Kompetenzen zwar gut sind, an mancher Stelle aber das abgebrochene Studium sich doch bemerkbar macht (siehe: Designpatterns).

Also werde ich mich morgen auf den Hosenboden setzen und mal ein paar Slides vorbereiten, mich in das CSS von dem Immobilienscout einarbeiten, gucken was es so für Klassen bei denen gibt und - sehr wichtig - reden üben.

Alles in allem bleibt meine Zukunft spannend, und ab sofort werde ich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen hier davon berichten.

4 Kommentare:

  1. Vielen lieben Dank Dom :). Jetzt warte ich natürlich auf deinen Blog Post xD.

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  2. Ich kann nur ein zu schokokuchen bieten ;-)

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  3. Na, das würde mich auf jeden Fall interessieren :D. Also eher das Endprodukt :-P.

    Wobei der blog post ist auch irgendwie in einem Guss raus gekommen, weil ich das gerade los werden wollte. Jetzt gerade könnte ich den bestimmt nicht mehr so schreiben.

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